FE-Schrift

Veröffentlicht am March 29, 2025

Wer in Deutschland unterwegs ist, kennt sie – vielleicht ohne es zu wissen: die FE-Schrift. Diese spezielle Schriftart ist auf allen offiziellen Kfz-Kennzeichen zu finden und erfüllt eine wichtige Aufgabe: Sie soll Fälschungen und Manipulationen erschweren. Aber was macht die FE-Schrift so besonders? Seit wann gibt es sie, und worauf musst Du achten? Hier kommt der Überblick.

Was bedeutet FE-Schrift?

FE-Schrift steht für Fälschungserschwerende Schrift. Es handelt sich um eine speziell entwickelte Schriftart, die auf deutschen Kennzeichen verwendet wird, um manipulierte oder gefälschte Nummernschilder schneller erkennbar zu machen – sowohl für das menschliche Auge als auch für automatische Erkennungssysteme (z. B. Blitzer oder Mautkameras).

Die FE-Schrift ist seit 2000 in Deutschland verbindlich vorgeschrieben und hat die frühere „DIN-Schrift“ ersetzt.

Warum wurde die FE-Schrift eingeführt?

Mit der alten DIN-Schrift konnten Buchstaben und Zahlen durch minimale Veränderungen relativ leicht manipuliert werden – etwa:

  • F → E

  • P → R

  • 3 → 8

Solche Änderungen waren auf den ersten Blick kaum zu erkennen und wurden oft genutzt, um gestohlene Fahrzeuge zu tarnen oder Verkehrsdelikte zu verschleiern. Die FE-Schrift macht genau das deutlich schwieriger, da sie so gestaltet ist, dass kleinste Veränderungen sofort auffallen.

Merkmale der FE-Schrift

Die FE-Schrift unterscheidet sich optisch klar von gängigen Schriftarten:

  • Unregelmäßige Zeichenformen: Die Buchstaben und Ziffern sind so gestaltet, dass sie asymmetrisch wirken – das erschwert die Fälschung.

  • Unverwechselbare Zeichen: Ziffern wie 0 und 8 oder Buchstaben wie O und D lassen sich nicht so einfach ineinander umwandeln.

  • Eindeutige Abstände und Breiten: Die Schrift hat definierte Proportionen, die auch maschinell gut ausgelesen werden können.

Beispiel:
Die „1“ in der FE-Schrift hat einen kleinen Haken am Fuß, die „7“ ist leicht nach unten gebogen – beides Details, die Manipulationen sofort auffallen lassen.

Wo wird die FE-Schrift verwendet?

Die FE-Schrift kommt ausschließlich auf amtlichen Kfz-Kennzeichen zum Einsatz, z. B.:

  • Autos
  • Motorräder
  • Anhänger
  • Lkw
  • Behördenfahrzeuge

Auf Show-Kennzeichen, Exportkennzeichen oder ausländischen Nummernschildern kann eine andere Schriftart verwendet werden – für den offiziellen Straßenverkehr in Deutschland ist die FE-Schrift jedoch Pflicht.

Was passiert bei nicht zulässiger Schrift?

Kennzeichen, die nicht in FE-Schrift geprägt sind (z. B. durch Online-Shops ohne Zulassung oder Eigenanfertigung), gelten als nicht zugelassen. Die Folgen:

  • Bußgeld

  • Punkte in Flensburg

  • Stilllegung des Fahrzeugs

  • Versicherungsprobleme im Schadensfall

Achte also beim Kauf von Nummernschildern immer darauf, dass sie DIN-zertifiziert sind und die offizielle FE-Schrift verwenden.

Fazit

Die FE-Schrift ist ein unsichtbarer, aber hochwirksamer Baustein der Verkehrssicherheit. Sie schützt vor Kennzeichenmissbrauch, erleichtert die polizeiliche Arbeit und ist ein wichtiges Element der fälschungssicheren Fahrzeugzulassung. Auch wenn sie vielen kaum auffällt – sie macht deutsche Kennzeichen sicherer, als man denkt.

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